November 30

Weihnachtsgefüge # Weihnachtsgefühl

By Sandra Haslinger

November 30, 2017

Advent, feeling, Gefühl, Weihnachten, Weihnachtsstimmung

Kommt bei dir echtes Weihnachtsgefühl auf, oder trifft eher der Begriff Weihnachtsgefüge zu, weil du dich den Erwartungen anderen fügst?

Weihnachten das Fest der Liebe. Gar nicht so einfach es allen Recht zu machen, geschweige denn, für Ruhe zu sorgen. Heuer wage ich ein Experiment. Ein Experiment mit mir selber.

Kannst du dich noch an die Zeit erinnern, wie du als Kind so richtig in Vorfreude auf Weihnachten warst? Wie du ein kribbeln im Bauch verspürtest und es gar nicht erwarten konntest, das endlich das Christkind kommt?  …. war echt eine wunderschöne Zeit …
Jeden Tag  im Advent sind wird abends beim Adventkranz zusammen gekommen, haben Geschichten gelesen und Lieder gesungen. Adventskalender gehörten zu Hause genau so zur Adventszeit wie in der Schule. Meine Mama war immer sehr Bedacht darauf, das es weihnachtlich aussah. Das hat mir gut gefallen und unterstrich unsere Weihnachtsstimmung. Beleuchtete Tannenbäumchen vor dem Haus, Kerzen und Laternen, Sterne und Engel begleiteten uns durch diese schöne Zeit. Auch Kekse wurden gemeinsam mit uns Kindern gebacken.

Wie die Weihnachtszeit jetzt für mich aussieht? Ganz genau so. Nur mit dem Unterschied, das mir das Gefühl dazu fehlt. Und wenn man das Gefühl nicht hat dazu, dann braucht man das Ganze drumherum auch nicht, oder?

Also habe ich mich hingesetzt und mit meiner Tochter (9 Jahre) darüber gequatscht, was denn Weihnachten für sie ausmacht. Sie ist ja schließlich ein Kind und ich wollte die Vorfreude, die ich als Kind hatte, wieder fühlen können. Was sagte sie? “Ich mag es wenn wir gemütlich beisammen sitzen, Kerzen anzünden, Kekse backen und wenn alles so schön dekoriert ist. Wir streiten nicht so viel und tolle Geschenke gibt es auch” Ja, eh klar, war ja bei uns als Kind nicht anders ;-D

Okay dieses Gespräch hatte schon mal dazu beigetragen, das ich die Weihnachtsdeko dieses Jahr doch wieder hervorkrame und auch heuer wieder Kekse backen werde. Diese Freude will ich ihr nicht nehmen.

Mein Problem war aber immer noch nicht gelöst. Also geht es weiter mit der Suche.
Nach Gesprächen mit der Familie und mit Freunden bemerkte ich, dass es nicht nur mir so geht. Viele “machen zwar mit”, sie  backen, dekorieren und beleuchten, aber wenn sie ehrlich sind, fehlt das Gefühl dazu. Und ja, es stimmt, immer heller, immer größer und immer mehr an Beleuchtung muss ein Haus ertragen… steht da  echtes Weihnachtsgefühl dahinter? In den Kaufhäusern, Einkaufszentren und Geschäften wird man mit Eindrücken bombardiert. Vollgestopfte Shops, laute Weihnachtsmusik, künstliche Gerüche überall, da ist es kein Wunder das wir w. o. geben. Meine Erkenntnis vom letzten Einkauf (Lebensmittel wohlgemerkt!) Verkäuferin möchte ich wirklich nicht sein, bei dem Gewusel rundherum.

Dann kommen die Überlegungen für die Feiertage. Soll es so sein wie eh und je? Am 24. ist man zu Hause, am 1. Weihnachtstag bei der einen Verwandtschaft und am 2. Weihnachtstag bei der anderen Verwandtschaft. Der stinkige Onkel von Timbuktu, die etepetete Tante aus Honolulu und die nörgelnden Cousinen von weiß nicht wo. Egal ob man sich das Jahr über miteinander verträgt, ob man sich meidet, angiftet, schleimt oder sich nur an den Feiertagen “der Oma zu Liebe” sieht. Zu Weihnachten “muss man” durchbeißen. War schon immer so und wird immer so bleiben….. “Muß man wirklich?” , frage ich mich.

Und so sitze ich mit meinen Überlegungen vor einer Kerze, genieße die ersten Kekse bei einer Tasse Tee und werde still. Was ist es, was Weihnachten für mich ausmacht? Wie bekomme ich wieder das “Weihnachtsgefühl”?

Und dann höre ich es … leise … ganz leise … es ist …

STILLE

Vor allem Stille in mir, aber auch im Außen. Laut dröhnende Musik ist jetzt fehl am Platz. Zarte Töne dürfen durch den Raum klingen.

WERTSCHÄTZUNG

Bedachtvoll eingesetzte Worte. Ein “zuerst nachdenken, dann sprechen”. Ich fange bei mir an.

ACHTSAM WAHRNEHMEN

Den Moment leben! Mit den Gedanken im hier und jetzt sein. Beim Zusammensetzen vor dem Adventkranz, beim Kekse backen, beim Einkaufen der Weihnachtsgeschenke.

ZEIT

Und ganz wesentlich ist Zeit dafür verantwortlich, das ich vorweihnachtliche Stimmung fühlen kann.

Nehme ich mir Zeit das Ganze Brimborium in STILLE, WERTSCHÄTZEND, ACHTSAM und mit ZEIT zu genießen, dann, ja dann ist wieder Weihnachten!

Was werde ich jetzt tun? Ich werde heuer wieder einen Adventkranz selber binden. So wie früher, bei meiner Mama in der Küche, am Schemel sitzend. Gemeinsam Zweige herschneiden, den Duft der frischen Tannenzweige genießen, quatschen, Tee trinken und uns an der Tätigkeit freuen.

Ich werde heuer im Dezember weniger arbeiten und mehr Zeit mit meinen Sweetys verbringen. Wir werden Kekse backen, beim Adventkranz Geschichten lesen, Weihnachtliches basteln, einen kleinen Weihnachtsmarkt besuchen, wo die besinnliche Stimmung noch erhalten geblieben ist. Nicht´s wirklich Neues also, nur mit dem kleinen feinen Unterschied, Weihnachten nicht nur mit meinen 5 Sinnen wahrzunehmen, sondern wieder zu fühlen.

 

Wie denkst du zu dem Thema? Geht es dir genau so? Wie schaffst du es das Gefühl von Weihnachten zu fühlen?

 

 

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  1. Liebe Sandra!
    Ein wunderbarer Beitrag über deine Gedanken!
    Ich kann sie dir nachfühlen, leider ist Stress, Konsum und Konkurrenz immer vorherrschender und gerade in der Weihnachtszeit merkt man das am allermeisten. Ich habe sogar schon jetzt nachgedacht, wann ich am besten für Weihnachten einkaufe, damit ich den Trubel umgehe. In der zügigen Außenwelt und auf den Straßen herrscht vielleicht viel zu viel Lärm und befremdliche Prioritäten. Das schöne und ein großer positiver Aspekt ist, zu Hause kann man es sich so weihnachtlich machen, das man es fühlt. Mit Zeit, Stille und Momenten, die wir genießen. Man kann all das, was die Stimmung trübt aussperren. Ich liebe Weihnachten immer schon! Jahrelang habe ich es jedoch ein bisschen unterdrückt, weil wir sind ja schon erwachsen, warum so in etwas hineinsteigern. Das ist natürlich Blödsinn. Was man liebt, soll sich entfalten! Mittlerweile stehe ich wieder zu meiner Leidenschaft, schmücke mein Heim vielleicht zu bald, erfreue mich bereits Wochen vor Heiligabend an Weihnachtsliedern und denke schon an die tollen Märkte, die ich besuchen möchte… was das tolle daran ist? Ich habe meine weihnachtliche Stille bereits jetzt, fühle mich wohl bei all den scheinenden Kerzen und eine Tasse Tee mit Keksen lässt mich an frühere Zeiten erinnern, als ich stundenlang bei meiner Oma in der Küche saß, und sie mir Geschichten erzählte.
    In diesem Sinne, umgehe, was dir die Stimmung verdirbt (Trubel, Lärm, Stress) und gib dich den Dingen hin, die dich Weihnachten fühlen lassen. Sei Kind wie früher, erwachsen sein, heisst nicht, immer erwachsen sein zu müssen!
    Bussi Martina

    1. Danke Martina, für deine Gedanken! Da muss ich dir vollkommen Recht geben. Es ist wirklich so und wenn man es zu lässt, dann kann man es auch echt wieder fühlen. Dekorieren, Weihnachtsmusik, Kerzen und vor allem die Kinder zeigen einem immer wieder wie es geht 😉

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